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Bespannen eines „Schul“-Webrahmens

Ich habe hier eine detaillierte Beschreibung zum engen Bespannen eine „Schul-„Webrahmens am Beispiel des Schul-Webrahmens 25 cm des Herstellers „Allgäuer Webrahmen“. Dieses Beispiel kann auf alle „Schul-Webrahmen“ angewandt werden, also vom 20cm über 25 und 30 cm bis zu den „Großen“ mit 40 und 50cm, da die Unterschiede bei den „Schul-„Webrahmen nur in der Größe liegen.

Ich bitte um Beachtung, dass dieses Beispiel nur bedingt auf die „Lehrwebrahmen 17cm“ anzuwenden ist, da diese zum einen keinen fachgebenden Wendekamm haben und vor allem kann die Kette nicht aufgewickelt werden; hier ist man auf die Länge des Lehrwebrahmens beschränkt.

Für die „Schul-Webrahmen“ verwende ich als Kette nur das extra gezwirnte Kettgarn aus 100 % Bio-Baumwolle (Nm 28/2 bzw. NeB 16/2) mit einer Lauflänge von ca. 350 m / 25g bzw. ca. 700 m / 50g, da ich persönlich damit die beste Erfahrung gemacht habe. Leider eignet sich bei den „Schul-Webrahmen“ nicht jede Wolle in der Kette, da die Holz-Nasen und auch der fachgebende Wendekamm empfindliche Wolle stark beanspruchen können.

Erst habe ich die Länge meiner Kette abgemessen (da ich einen Schal weben möchte mit ca. 180cm Länge habe ich die Kette auf eine Länge von ca. 220 cm vorgesehen). Anschließend habe ich den Kettbaum (da werden die Spann- bzw. Kettfäden aufgewickelt) aus dem Schul-Webrahmen genommen und an dem Tisch mit Schraubzwingen befestigt, den ich vorher so gestellt habe, dass die Kette auf die ca. 220 cm Länge gespannt werden kann. Auf der anderen Seite habe ich den „auseinandergenommenen“ Schul-Webrahmen an einem anderen Tisch mit Schraubzwingen befestigt.

Nachdem ich von der Mitte aus die gewünschte Breite meines Schals ausgemessen habe, habe ich am „Warenbaum“ meinen Kettfaden verknotet:

Bespannen Anfang

Jetzt laufe ich mit meinem Kettfaden bis zum Kettbaum und lege den Kettfaden um die entsprechende „Nase“ des Schul-Webrahmens wie auch am Warenbaum und laufe wieder zurück zum Warenbaum.Bespannen Anfang_2Am Warenbaum angekommen lege ich den Kett- bzw. Spannfaden wieder „zurück“ um die vorherige „Nase“ – hier praktisch nach rechts statt nach links. Wenn ich direkt nach links weitergehen würde, hätte ich eine weitere Bespannung und dieser Schal möchte ich mit enger Bespannung weben. Also wird er Kettfaden wieder „zurück“ um die vorherige „Nase“ gelegt und ich laufe wieder hoch zum Kettbaum. Hier lege ich den Kettfaden um die nächste „Nase“ links (da wo schon der vorherige Kettfaden gezogen wurde) und laufe wieder zum Warenbaum.

Fadenspannen längs

Jetzt habe ich in 2 „Nasen“ jeweils 2 Kettfäden liegen und ich kann eine „Nase“ am Warenbaum weiter nach links rücken um einen weiteren Kettfaden zu ziehen.

Fadenspannen engSo geht es immer weiter bis zu gewünschten Breite des Webstücks, also immer eine Nase vor und dann wieder zurück bis in jeder Einteilung jeweils 2 Kettfäden liegen und anschließend eine Einteilung / „Nase“ weiter.

Fadenspannen eng_KettbaumWenn die gewünschte Breite von den Kettfäden gezogen wurde, wird der letzte Kettfaden wieder am Warenbaum verknotet.

Jetzt wird die Kette auf den Kettbaum aufgewickelt, indem die Schraubzwingen am Kettbaum gelöst werden und das Kettgarn gleichmäßig aufgewickelt wird. Hierbei achte ich persönlich darauf, dass die jeweiligen Kettfäden – soweit noch Platz ist – in den Zwischenräumen liegen und dass die jeweiligen Paare auch zusammen liegen (das macht später beim Weben weniger Probleme hinsichtlich einer ungleichmäßig gespannten Kette).

Fadenspannen eng_Kettbaum_aufwickeln

Wenn die Kette so weit auf den Kettbaum aufgewickelt ist, wird der Kettbaum wieder an den Schul-Webrahmen angeschraubt. Hierbei achte ich darauf, dass die Kette nicht zu straff ist, da ja noch der fachgebende Wendekamm eingelegt werden muss.

Bespannt_eng

Jetzt lege ich den fachgebenden Wendekamm ein:

Bespannt_eng_Wendekamm_einlegen

Und „verteile“ die Kettfäden dass sie zwischen Waren- und Kettbaum möglichst gerade laufen und dass in jedem Schlitz des fachgebenden Wendekamms jeweils ein Kettfaden ist. Wenn noch an den Rändern etwas Platz ist, versetze ich die jeweiligen beiden End-Kettfäden leicht nach außen, das verhindert, dass das sich Webstück zu stark einzieht.

Bespannt_eng_fertig

Jetzt ziehe ich die Kette auf die gewünschte Spannung straff und schon kann es los gehen. Wenn die Kette – was durchaus auch mal vorkommen kann – bereits am Anfang etwas ungleichmäßig ist, dann kann man vorsichtig die jeweiligen Kettfäden-Paare am Warenbaum herausnehmen und etwas enger verknoten oder man legt ein gefaltetes Stück Papier / Karton dazwischen.

Super viel Spaß beim Weben wünsche ich.

Lehr-Webrahmen 17cm vom Hersteller Allgäuer Webrahmen

Der Lehr-Webrahmen des Herstellers „Allgäuer Webrahmen“ ist ideal für unsere Kleinsten (ab ca. 3 Jahren), die ihre ersten Web-Schritte unternehmen möchten.

Der Lehr-Webrahmen 17 cm hat die Außen-Maße von ca. 19x29cm. Die max. Weblänge und -breite liegt bei ca. 15×24 cm, wobei ich beim Messen die beiden Metallstäbe jeweils im letzten Schlitz eingelegt hatte.

Bespannen des Lehr-Webrahmens 17 cm

Zum Bespannen des Webrahmens knotet man die gewünschte Wolle an den äußersten unteren Schlitz (links) an und zieht dann von unten nach oben die Wolle, führt sie durch den ersten Schlitz links außen (oben), legt die Wolle von außen um die erste „Nase“, sodass der Wollfaden von außen nach Innen im 2. Schlitz von Links oben liegt und zieht die Wolle wieder nach unten; legt den Faden wieder außen herum um die Nase (jetzt unten) in den nächsten freien Schlitz und zieht sie wieder nach oben. So bitte weiterverfahren bis zur gewünschten Web-Breite oder bis zum Ende. Wenn die gewünschte Webbreite bzw. das Ende erreicht ist, wird der Faden wieder verknotet. Beim Bespannen des Webrahmens ist unbedingt auf eine gleichbleibende Spannung zu achten.

Metallstäbe – wo gehören sie hin und wofür werden sie gebraucht?

Lehr_WR17nah

Als nächstes werden die Metallstäbe jeweils rechts und links in die äußersten (noch freien) Schlitze bzw. in den nächsten freien Schlitz gelegt und mit der Schraube festgezogen.

Die beiden Metallstäbe sind auf einer Seite mit Schrauben versehen und verhindern beim Weben das unbeabsichtigte Zusammenziehen des Webstücks. So können unsere Kleinsten schon nach wenigen Reihen einen wunderschönen Erfolg sehen. Wenn das Webstück vom Lehr-Webrahmen abgenommen werden soll, muss man vorher die Schrauben lösen und die Metallstäbe entfernen.

Die Web-Nadle (Webschiffchen) Webnadel

Die Wolle, die zum Weben gedacht ist, wird auf die Web-Nadel bzw. Web-Schiffchen aufgewickelt = Wollfaden in den oberen Schlitz legen und festhalten; die Wolle nach unten führen, durch den unteren Schlitz und auf der Rückseite wieder nach oben. Jetzt wieder den Faden in den Schlitz legen und auf der Vorderseite nach unten usw., bis die Web-Nadel genug Wolle hat. Beim Weben  bitte vorher ein wenig Wolle von der Web-Nadel abwickeln.

Endlich: Jetzt wird gewebt:

Ich persönlich empfehle, den Anfang der Wolle unten an einer der äußeren Nasen zu verknoten, damit es sich nicht von unten wieder aufzieht. Jetzt führt man den Wollfaden mit der Web-Nadel (Web-Schiffchen) immer abwechselnd über und unter die Spannfäden durch; bitte den Metallstab dabei vergessen!

Bei der ersten Reihe muss man sich ganz am Anfang muss am sich einmalig entscheiden, ob man über oder unter der Metallstange den Faden führt. Schon ist die erste Reihe gewebt. Die zweite Reihe beginnt – wieder den Metallstab dabei nicht vergessen – genau entgegengesetzt zum Ende der ersten Reihe. Wenn also der Wollfaden über dem Metallstab in der ersten Reihe endet, muss er für die zweite Reihe unter dem Metallstab herum geführt werden und die zweite Reihe wird genau „anders herum“ wie die erste Reihe gewebt, also wenn der Wollfaden zum Weben in der ersten Reihe unter der Spannwolle verläuft, muss er in der zweiten Reihe über der Spannwolle laufen.

Und er Handkamm?

Handkamm

Nach 2 Reihen (mehr würde ich persönlich nicht machen) bitte mit dem beigefügten Handkamm das noch lockere Webstück nach unten kämmen, damit sich die Spannwolle mit der Webwolle verbindet und ein schönes Webbild entsteht.

So geht es Reihe für Reihe weiter bis zum oberen Ende des Webstücks.

Abnahme des Webstücks

Vor Abnahme des Webstücks bitte unbedingt die Web-Wolle verknoten, damit das Gewebte nicht wieder aufläuft! Jetzt können Sie die Schrauben der Metallstäbe öffnen, diese nach unten herausziehen und das Webstück vom Webrahmen nehmen.

Herzlichen Glückwunsch – Das Webstück ist so gut wie fertig

Anfangs- und Endfaden vernähen und das Webstück glattstreichen – Uff – Geschafft

Hier gibt es den Lehr-Webrahmen vom Hersteller Allgäuer Webrahmen

Gegenüberstellung klappbare (mitnehmbare) Webrahmen der Hersteller „Ashford“ und „Kromski“

Da es einige mehr oder weniger bekannte Webrahmen-Hersteller gibt, möchte ich hier auf die Unternehmen „Ashford“ und „Kromski“ näher eingehen, die beide klappbare Webrahmen mit Tragetaschen zum mitnehmen anbieten. Der Stand dieser Informationen ist der 4. April 2015.

Ich bitte im Verständnis, dass ich teilweise auf die Angaben der Hersteller angewiesen war, da ich leider noch nicht alle Geräte selbst „austesten“ konnte.

Kromski Harfe Forte

Die „Kromski Harfe Forte“ ist vom polnischen Hersteller „Kromski“. Die „Kromski Harfe Forte“ ist ein klappbarer Webrahmen, der auch mit aufgezogener Kette und Webstück problemlos zusammengeklappt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Hersteller auch gleich ein Schärbrett mit integriert hat. Das Schärbrett ist für eine max. Kette von 5 m ausgelegt. Die „Kromski Harfe Forte“ kann natürlich auch mit einer „extern“ geschärten Kette bestückt werden.

Die „Kromski Harfe Forte“ wird aus europäischen Erlenholz gefertigt und vom Hersteller lackiert ausgeliefert. Besonders ins Auge fällt auch die unvergleichliche und besondere Optik der „Kromski Harfe Forte“.

Der Hersteller baut die „Kromski Harfe Forte“ in den Breiten 40, 60 und 80 cm. Bei allen „Kromski Harfe Forte“ sind im Lieferumfang enthalten:

  • Webkamm 8 DPI (30/10 cm)
  • 2 Webnadeln
  • 1 Lesestab
  • 1 Blattstecher
  • 2 Befestigungsklämmen
  • 1 Schäfhelfer
  • 1 Satz Schärpflöcke (12 Stifte)

Preislich liegt die „Kromski Harfe Forte“ u. a. auch von der Webbreite abhängig zwischen 150 und 200 €.

Als optionales (!) Zubehör bietet der polinische Hersteller Kromski für die „Kromski Harfe Forte“ zusätzlich:

  • Tragetasche (hier unbedingt auf die Breite des Webrahmens achten)
  • Standfuß (auch hier bitte unbedingt auf die Breite des Webrahmens achten)
  • Webblätter mit unterschiedlichen Lochabständen
  • Webnadeln / Webschiffchen

Direkte Informationen zur „Kromski Harfe Forte“ vom polnischen Hersteller Kromski

Ashford Knitters Loom

Auch die Firma Ashford aus Neuseeland bietet einen klappbaren Webrahmen in unterschiedlichen Breiten an. Der „Ashford Knitters Loom“ wird von der Firma Ashford in den Breiten 30, 50 und 70 cm hergestellt. Auch den „Ashford Knitters Loom“ kann problemlos zusammengeklappt und mitgenommen werden. Zum Weben ist eine Tischplatte zum befestigen oder der optional zukaufbare Standfuß  nötig. Die Besonderheit des zukaufbaren Standfußes ist, dass hier der Arbeitswinkel der Webfläche variabel verstellbar ist.

Der Ashford Knitters Loom wird aus Silberbuche gefertigt und wird von der Firma Ashford lackiert ausgeliefert. Im reichhaltigen Lieferumfang des „Ashford Knitters Loom“ der Firma Ashford ist auch die Tragetasche bereits enthalten.

Der komplette Lieferumfang der „Ashford Knitters Loom“ in den jeweiligen Breiten von 30, 50 und 70 cm:

  • Webrahmen
  • Reisetasche
  • Webblatt mit 7,5 DPI 30/10cm (breiter Lochabstand)
  • Doppelter Blattstecher
  • Befestigungsklammern
  • Schärhilfe
  • 2 Webschiffchen
  • Webanleitung

Preislich liegt der „Ashford Knitters Loom“ u. a. auch von der Webbreite abhängig zwischen 200 € bis 300 €.

Als optionales Zubehör bietet Ashford für die „Ashford Knitters Loom“ an:

  • Standfuß zum Webrahmen
  • Webschiffchen
  • Halter für ein zweites Webblatt
  • Webblatt
  • Schärstreifen aus Pappe
  • Handschütze

Direkte Informationen zum „Ashford Knitters Loom“ vom neuseeländischen Hersteller Ashford

Ashford Katie Table Loom

Der „Ashford Katie Table Loom“ ist ein klappbare Tischwebrahmen mit 8 Musterschäften, die über Handhebel zu bedienen sind. Derzeit bietet die Firma Ashford den „Ashford Katie Table Loom“ ausschließlich der Größe 30 cm an.

Den Webrahmen „Ashford Katie Table Loom“ ist der ideale Begleiter auf Reisen und im Urlaub. Es ist kein Nachspannen der Kette nach dem Transport notwendig; er kann direkt aus der mitgelieferten Transporttasche genommen werden und ist nach dem Aufklappen direkt einsatzbereit.

Der „Ashford Kathie Table Loom“ hat rutschhemmende Füße; die 320 Litzen sind auf Edelstahlrohren aufgezogen und gehören bereits zum Lieferumfang wie auch die Reisetasche.

Auch der „Ashford Kathie Table Loom“ wird bereits lackiert ausgeliefert. Der zusammengeklappte Webrahmen in der Reisetasche hat ein Gewicht von 6,5 kg bei den Maßen: 47 cm x 47 cm x 27 cm (Höhe, Breite, Tiefe).

Preislich liegt der klappbare „Ashford Kathie Table Loom“ mit seinen 8 Handschäften bei ca. 750 €.

Der Lieferumfang des „Ashford Kathie Table Loom“ beinhaltet:

  • Webblatt 40/10
  • Texolv Litzen
  • Einziehhaken
  • 2 Schiffchen

Das optionale Zubehör des „Ashford Kathie Table Loom“ umfasst:

  • Anschlagblatt Metall Reed 310
  • Webschiffchen
  • Reihkamm Kit
  • Handschütze
  • Schärstreifen aus Pappe

Direkte Informationen zum „Ashford Kathie Table Loom“ vom neuseeländischen Hersteller Ashford

Tischwebrahmen des Herstellers Allgäuer Webrahmen

Am Beispiel des Tischwebrahmen „Erika“ vom Hersteller „Allgäuer Webrahmen“ möchte ich die Tischwebrahmen dieses Herstellers vorstellen.

Warum ich mich für den „Erika“ entschieden habe lässt sich leicht erklären: Auf dem Tischwebrahmen „Erika“ webe ich derzeit mein Schultertuch „Buntmetall“. Da dieser baugleich zu seinen Geschwistern (größer und kleiner) ist habe ich den „Erika“ als Vertreter dieser Kategorie ausgesucht.

Der Tischwebrahmen „Erika“ hat eine Webbreite von 50 cm. Im Originalzustand ist er auseinandergenommen in einem handlichen Karton verpackt. Eine kurze Aufbauanleitung ist im Lieferumfang enthalten. Der Tischwebrahmen „Erika“ ist problemlos aufzubauen und man benötigt KEIN (!) Werkzeug. Da die Zahnräder wie auch die Spannung der Kettfäden haltende Hebel sind aus Hart-Plastik gefertigt sind, ist beim Aufbauen darauf zu achten, dass das Zahnrad und der Hebel beim Aufbauen nicht abbricht.

Tischwebrahmen_zerlegt

Außer dem Rahmen sind noch der Gatterkamm und zwei Webschiffen in der entsprechenden Breite im Originalkarton, sodass man schnell mit dem Bespannen und Weben anfangen kann.

Der Aufbau ist ein einigen Minuten schnell erledigt, da die Einzelteile mit Flügelschrauben am Rahmen befestigt werden. Der aufgebaute Webrahmen sieht so aus:

Tischwebrahmen_aufgebaut

Der Tischwebrahmen steht etwas erhöht; er hat an den jeweiligen Seiten feste „Füße“. Dank dieser „Füße“ können zum einen die spannungshaltenden Zahnräder bequem arretiert bzw. gelöst werden; zum anderen sind dadurch die stabilisierenden Querholme, die am Tischwebrahmen mit Flügelschrauben fest verankert sind, so weit unter dem „Warenbaum“, dass man fast unbegrenzt von der Länge her weben kann und das Webstück ganz ohne Probleme auf den Warenbaum aufwickeln kann, ohne dass diese stabilisierenden Querholme dem Warenbaum „in die Quere“ kommen, wie das bei den „Schul-„Webrahmen passieren kann.

Das Spannen der Kette ist beim Hersteller „Allgäuer“ das so wie auch bei seinen „Schul-„Webrahmen. Auf beiden Seiten, also beim „Waren-“ und der „Kettbaum“ sind die bekannten Einkerbungen , „Nasen“, an denen die Spannfäden befestigt werden.

Der gravierende Unterschied zu den „Schul-„Webrahmen ist hier der geschossene Gatterkamm. Der Gatterkamm ist zum einen für das Heben und Senken der Kettfäden, also für die Fachbildung, zuständig und zum anderen kämmt man mit diesem auch seinen Schussfaden nach unten.

Um die Spannfäden in den Gatterkamm einzuziehen müssen sie erst so weit auf den Kettbaum aufgewickelt werden, dass die Enden noch ein Stückchen vor dem Warenbaum enden. Jetzt muss man jede Schlaufe der Spannfäden einzeln (!) aufschneiden und den einen Faden durch den „Schlitz“ und den zweiten Faden durch die Öse des Gatterkamms vom Kett- in Richtung Warenbaum gezogen werden. Wenn alle Kettfäden immer abwechselnd durchgezogen sind, müssen sie am Warenbaum festgeknotet werden. Hier ist auf eine gleichmäßige Spannung zu achten. Das Bespannen ist in einem anderen Blog-Beitrag ausführlich erklärt; dort ist auch mein You-Tube-Video zum Bespannen des Tischwebrahmen „Erika“ zu finden.

Webkamm_fein

Wenn die Spannfäden (Kette) so weit aufgezogen ist, kommt das „Zahnrad“ zum Einsatz. Das Zahnrad mit dem kleinen Hebel arretieren den Spannfaden. Diese beiden Zahnräder teilen sich die Arbeit; sie sind am Kett- und Warenbaum angebracht, sodass ein gleichmäßiger Zug gewährleistet wird.

Tischwebrahmen_arretiert

Die Gatterkämme der Tischwebrahmen vom Allgäuer Webrahmen-Hersteller haben 2 Stellungen: Der Gatterkamm ist entweder in der oberen Stellung (auf der Gabel sitzend) = oberes Webfach oder in den vorgesehenen Aussparungen etwas weiter unten = unteres Webfach. Eine sog. „0-Stellung“ ist hier nicht vorgesehen. Auf dem Bild ist der Kamm in der oberen Stellung (auf der Gabel sitzend).

Buntmetall_20

Der Gatterkamm ist fest und sauber in Holz eingelassen. Das obere Teil das Gatterkamms hat längere Leisten damit der Kamm bequem in die dafür vorgesehenen Aussparungen für das jeweilige Webfach gelegt werden kann.

Der Gatterkamm ist zwar sehr fein gehalten, trotzdem kann er als Kettgarn Wolle bis Nadelstärke  6 fassen. Als Schussgarn ist nur der Fantasie Grenzen gesetzt; hier kann alles eingesetzt werden.

Wie nehmen ich mein fertig Gewebtes vom Webrahmen

In diesem Beitrag gehe ich erst einmal auf die Abnahme vom Gewebten am Beispiel eines „Schul-„Webrahmnes des Herstellers „Allgäuer Webrahmen“.  Es folgt auch noch ein Beitrag am Beispiel des Herstellers „Ashford“ – an einem Tischwebrahmen ohne Schäfte.

Vorab schon mal die Info, wer sich zu diesem Thema lieber mein YouTube-Video ansehen möchte findet das Video am Ende des Beitrages.

Gleich zu Anfang möchte ich darauf hinweisen, dass die Spannfäden bitte NICHT einfach abgeschnitten werden sollen. Warum? – Kürzen kann ich später jederzeit, aber nichts mehr ansetzen. Da das Gewebte noch „unter Spannung“ steht, kann es passieren, dass sich die Spannfäden zusammenziehen und sich somit das Gewebte „auflöst“, da die haltgebenden Spannfäden aus dem oberen Bereich weg sind.

Wie nehme ich dann die Spannfäden runter?

Es ist egal, ob die Spannfäden „zu Ende“ sind oder das Gewebte seine endgültige Länge schon hat; die Vorgehensweise ist absolut die Gleiche:

  1. Auf beiden Seiten die Flügelschrauben am Kettbaum (da wo das Spanngarn ist) leicht öffnen, so als ob wieder Spannfaden nachgeben werden soll. Dabei auch schon den Kettbaum etwas halten, nicht dass die Kettfäden „sich verselbständigen“ und ein lustiges Kuddel-Muddel veranstalten.
    Abnehmen
  2. Von einer Seite immer ein „Faden-Paar“ aushaken (je nach Anzahl der Spannfäden könnte es auch sein, dass 3 Spannfäden beim ersten Knoten zusammengeknotet werden müssen) und das Gewebte ein kleines Stückchen nach unten drücken, sodass eine ganz leichte Wölbung am Webstück entsteht. Jetzt so dicht wie möglich am Gewebten einen Knoten machen und das Gewebte wieder glatt streichen. Alle weiteren Kettfäden entsprechend verknoten. – Jetzt ist das Gewebte schon an einer Seite „gesichert“.
  3. Jetzt am „Warenbaum“ = da wo das Gewebte aufgewickelt ist auch die Flügelschrauben leicht aufdrehen und das Gewebte langsam abwickeln.  Vorsicht, wenn sich das Gewebte dem Ende nähert und die Spannfäden sichtbar werden.
  4. Jetzt mit den Spannfäden vom „Warenbaum“ in gleicher Weise wie mit den Spannfäden vom „Kettbaum“ verfahren (s. unter Punk 2). Jetzt ist das Gewebte bezüglich der Spannfäden erst mal „gesichert“; jetzt kann so schnell nichts mehr auflaufen und der Webrahmen ist wieder frei.
    Gewebtes vom Webrahmen abnehmen vom Warenbaum

Ab hier gibt es 2 Möglichkeiten, wie mit den Spannfäden weiter verfahren werden kann; ich erläutere beide Alternativen nacheinander; Vor- bzw. Nachteile gibt es hier nicht; hier sollte für jedes Gewebte individuell entschieden werden, ob

  • die Spannfäden mit für Fransen verwendet werden, also die Spannfäden mit nach außen geführt werden
  • das Gewebte gar keine Fransen erhalten soll (dann müssen die Kettfäden auf jeden Fall eingezogen werden)
  • die Spannfäden bei den Fransen als störend empfunden werden; auch hier müssen die Spann- bzw. Kettfäden eingezogen werden.

1. Möglichkeit: Spannfäden mit zu den Fransen nehmen:

Von der „Schuss-Wolle“ = Wolle des Gewebten Fäden für die Fransen abschneiden. Je nachdem wie lange die Fransen werden sollen, diese x2 nehmen und nochmal ca. 1 cm für den Knoten dazurechnen. Ich nehme als „Standardlänge“ ca. 20 cm lange Fäden.

Einen Faden durch eine entsprechende stumpfe Sticknadel (ggf. mit vergrößerter Öse) einfädeln. Die Nadel ca. 2-3 Webreihen unter dem Ende und am 2. Knoten vom Spannfaden einstechen; dabei bitte darauf achten, dass die Nadel den Fransen-Faden zwischen den ersten beiden Spannfäden  durchzieht. Den Faden hälftig durchziehen, sodass auf jeder Seite 1/2 Fadenlänge ist und jetzt die beiden Fadenenden mit dem Spannfaden zusammen einen Knoten möglichst dicht am Gewebten machen.

So weiter verfahren und ggf. dazwischen zum „füllen“ weitere Fransen ohne Spannfäden einarbeiten, damit die Fransendichte genau den Wünschen entspricht.

Wenn jetzt die Spannfäden noch zu lang sind oder zu stark zwischen den Fransen herausstechen, kann man die Spannfäden nochmal auf ca. 1/3 der Fransenlänge verkürzen, wobei darauf zu achten ist, dass nicht der ursprüngliche aller erste Knoten des Spanngarns versehentlich mit weggeschnitten wird!

2. Möglichkeit: Spannfäden „verstecken“ / mit oder ohne Fransen:

Wenn die Spannfäden nicht sichtbar sein sollen, egal ob später Fransen an das Gewebte sollen oder nicht, müssen die verknoteten Spannfäden auf beiden Seiten (oben und unten) mit einer Stopfnadel / stumpfen Sticknadel mittig in das Gewebte eingezogen werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Spannfäden von keiner Seite sichtbar sind. So mit allen Spannfäden verfahren.
Spannfaden_einziehen

Je nach Wolle könnte man den Abschluss bereits so lassen;  mir persönlich ist diese Art von Abschluss irgendwie nicht „fertig“ / zu wabbelig, deshalb kettele ich bei solchen Abschlüssen nochmals mit der Webwolle um. So hat man einen sauberen und etwas stabileren Abschluss.
Umgekettelt

Nach dem Umketteln können gemäß 1. Möglichkeit die Fransen in der gewünschten Länge und Dichte angeknüpft werden; wobei natürlich keine Spannfäden mehr mit verknotet werden.

Dieses Vorgehen mit den beiden Möglichkeiten der „Endverarbeitung“ habe ich in meinem YouTube-Video: nochmals genau erklärt.

HILFE – mein Webstück wird zum Zuckerhut / zur Pyramide – Was tun???

So oder so ähnlich kennt es wohl jeder, der zu weben anfängt. Statt dem gewünschten Kissen / Schal wird es von unten nach oben immer schmaler. Grundsätzlich muss natürlich immer ein ca. 10 %iger „Web-Verlust“ beim Abnehmen des fertigen Webstückes vor dem Spannen mit eingerechnet werden. Aber das gilt für das gesamte (!) Webstück. Muss wirklich mein Webstück nach oben immer weiter zusammenlaufen? Muss das sein oder kann ich was dagegen tun?

NEIN, es muss nicht sein und JA man kann was dagegen tun. Ich glaube, jeder hat da so seine eigene „Praxis“ oder „Tricks“. Viele mögen sie nicht gerne verraten, da sie vielleicht, wenn man genau darüber nachdenkt, eigentlich logisch erscheinen. Ich persönlich teile gerne Wissen und freue mich darüber, wenn auch ich Hilfe erhalte. Also gehen wir mal schrittweise an „des Rätsels Lösung“.

Natürlich geht es nicht ohne „Theorie und Praxis“. Die Theorie kann ich Euch aufzeigen; die Praxis dürft Ihr dann selbst umsetzen. Ab hier gibt es leider zwei grundsätzlich getrennte Wege zwischen den Webrahmen des Herstellers „Allgäuer Webrahmen“ (= „Schul“- und Tischwebrahmen mit Einkerbungen „Nasen) am Waren- und Kettbaum) und Tischwebrahmen und Webstühlen (z. B. von Ashford), die am Waren- und Kettbaum einen sog. „Peitschenstock“ haben und mit einem Gatterkamm versehen sind. Zwar sind auch die Tischwebrahmen vom „Allgäuer“ mit Gatterkämmen ausgestattet; aber die Waren- und Kettbäume gehen eher Richtung „Schul“-Webrahmen, also mit den Einkerbungen und „Nasen“.

Ich fange mit ein „Einsteiger-Modellen“ an, also den sog. „Schul“-Webrahmen des Herstellers „Allgäuer Webrahmen“; die dann über die Tischwebrahmen auch vom „Allgäuer“ fast nahtlos in die „Einsteiger“- bis „Profi-Webrahmen“ vom Hersteller Ashford übergehen.

Da ich bisher nur mit den Webrahmen dieser beiden Hersteller gearbeitet habe bzw. aktiv arbeite kann ich auch nur über diese Webgeräte Auskunft geben.

Da in einem anderen Blogeintrag bereits ausführlich über das Bespannen der Webrahmen des Herstellers „Allgäuer Webrahmen“ berichtet wurde, gehe ich hier nicht weiter darauf ein, sondern beginne direkt mit den aufgezogenen Spannfäden und bei der „Schachtbildung“. Dass die Spannfäden zum einen zwischen „Kett“-und „Warenbaum“ möglichst gerade verlaufen sollen ist selbstredend. Der schachtgebende Wendekamm hat immer abwechselnd eine tiefere und eine halb so tiefe Einkerbung. Diese unterschiedlichen Einkerbungen sind für die Schachtbildung absolut notwendig. Die Spannfäden müssen also immer abwechselnd in einer tiefen und einer höheren Einkerbung gelegt werden. Die beiden doppelten äußeren Spannfäden kann man, um gleich von Anfang an das übermäßige zusammenschnurren zu vermeiden, um jeweils 2 Einkerbungen nach außen versetzen. Beim Versetzen der äußeren doppelten Spannfäden muss aber darauf geachtet werden, dass sie nicht zu straff gespannt sind, nicht dass sie beim Versetzen bzw. Anweben reißen. So hat man schon den ersten Schritt getan, dass die „Zuckerhut-Pyramide“ erst gar nicht entstehen kann.

Jetzt kommt das Anweben und schon ab der ersten Reihe muss etwas „Luft“ an den Rändern gelassen werden; optisch sind also rechts und links ganz vor bzw. nach dem Spannfaden jeweils noch eine kleine Schlaufe. Diese darf nicht so groß sein, dass sich das Webstück später verziehen kann; aber doch so weit, dass es sich auch nicht übermäßig zusammenzieht. Um das sicherzustellen nehme ich ab der ersten Reihe schon nach dem Durchziehen des Schiffchens und dem Legen des Schussfadens das Webstück (auf dem Rahmen) vorsichtig am rechten und linken Ende und ziehe das Webstück „in Form“, sodass schon aber der ersten Reihe der Schussfaden genug „Luft zum Atmen“ hat; aber nicht so viel, dass er „seinen eigenen Charakter“ ausspielen dürfte und sich nach Lust und Laune legt (z. B. wellenförmig). So geht es immer weiter, nach jeder Reihe ggf. auch noch mal nach dem runterkämmen ziehe ich das Webstück „in Form“.

Wenn ich jetzt umwickle, d. h. Spannfaden abwickle und Webstück aufwickle, ziehe ich auch wieder in regelmäßigen Abständen das Webstück in Form. Natürlich OHNE die Spannfäden dabei zu zerreißen.

Das ist mein ganzes „Geheimnis“, wie ich auf den „Schul“- bzw. Tischwebrahmen des Herstellers „Allgäuer Webrahmen“ gerade Webstücke weben kann.

Zur „praxisgerechten“ Erklärung habe ich auch ein 5 minütiges You-Tube-Video aufgenommen, das mein oben beschriebenes (hoffentlich) „bildtechnisch“ erklärt.

Die „Fortsetzung“, wie man mit Gatterkamm und aufgezogenen Spannfäden mit den „Peitschenstöcken“ ein gerades Webstück erhält, schreibe ich in den nächsten Tagen und bitte um Verständnis.

Welche Größe muss mein Webrahmen haben?

Diese Frage beschäftigt viele Weber/innen, wenn sie noch nicht sicher sind, ob Weben das richtige Hobby ist und natürlich möchte man dafür nicht gleich mehrere 100 € in die Hand nehmen. Meine „Alternative“ sind die sog. „Schulwebrahmen“. Ich persönlich bevorzuge die vom Allgäuer, da ich weiß dass die Preis zur Qualität stimmt.

Ich nehme die Webrahmen auch mit in den Bus / Bahn, natürlich nur meinen „Kleinsten“ mit 25cm Breite. Damit mache ich Schals mit einer Breite von 18-20 cm und einer Länge von bis zu 250 cm, wobei hier natürlich unbedingt auf die Dicke des Garnes / der Wolle zu achten ist. Das ergibt sich aus dem Platz, der zwischen dem „Warenbaum“ (=da wo das Gewebte aufgewickelt wird) und dem festen, stabilisierenden Querholm vom Webrahmen ist. Wenn dieser Platz „aufgebraucht“ ist und das Gewebte an diesem stabilisierenden Querholm stecken bleibt, kann einfach nicht weiter umgewickelt werden. Somit ist das restliche Spanngarn zum einen Abfall und zum anderen könnte dann das Gewebte vor allem nicht die gewünschte Länge haben.

Webrahmen_25_Karton Webrahmen_25_offen

Deshalb habe ich auch Schul-Webrahmen 3 unterschiedlichen Breiten da.  Den schon erwähnten 25cm, 40cm und 50cm. Ganz realistisch würden für mich auch die 25cm und 50cm ausreichen, der 40cm ist nur noch etwas bequemer für abends „auf dem Schoß und Wohnzimmertisch“ zu arbeiten. Aber mit dem 50cm Schul-Webrahmen könnte man theoretisch, wenn man keinen „für unterwegs“ möchte, absolut alles weben, solange man für das erdachte Muster nicht unbedingt unterschiedliche Schäfte benötigt. Von der Nadelstärke her sind hier so gut wie keine Grenzen gesetzt. Natürlich muss auch hier der Platz zwischen Warenbaum und stabilisierendem Querholm beachtet werden, aber einen 4m langen Schal möchte man auch nicht unbedingt in NS 12 machen oder?

Natürlich gibt es auch Tischwebrahmen ohne Schäfte, diese behandele ich dann in einem separaten Post.

Webrahmen50_Karton Webrahmen50_offen

Anhand der Bilder zum 25cm und 50cm Webrahmen sieht man wunderbar, dass diese vom Aufbau her gleich sind; der 50cm Webrahmen aber zwischen dem stabilisierenden Querholm und dem „Warenbaum“ mehr Platz hat, als der 25cm.

Gerne zeig ich Euch noch ein Bild um zu verdeutlichen, was ich meine zwischen dem „Warenbaum“ und dem stabilisierenden Querholm. Auf dem Bild sieht man den handgewebten Schal „Versuchung“, aus der Mille Colori Big (NS 9) . Zum Zeitpunkt des Fotos, ist der Schal ca. 170cm lang und auf einem 50er Rahmen gespannt. Man kann sehr deutlich erkennen, dass noch genügend Platz ist, um den Schal theoretisch auf ca. 280 cm weiter zu weben.

Violett_65_Webrahmen_Seite

Für das „Größenverhältnis“ habe ich einen Originalknäuel (200g = 190m LL) neben den Webrahmen gelegt.

Brauche ich gleich einen Webstuhl oder geht auch ein Webrahmen?

Um diese recht einfache Frage richtig beantworten zu können, sollten vor Kauf einige grundsätzliche Überlegungen gemacht werden:

  1. Habe ich schon einmal gewebt?
  2. Was möchte ich machen?
  3. Kann ich ggf. auf „helfende Hände“ zurückgreifen?

Diese drei Fragen sind aus meiner Sicht die ersten Fragen, die sich jeder beantworten sollte. Gerne erkläre ich die Hintergründe dieser drei Fragen.

  1. Habe ich schon einmal gewebt?
    Jeder, der schon einmal gewebt hat weiß auch, was „Spannfäden“ bzw. „Kettfäden“, „Schiffchen“ usw. ist. Vielleicht hat man auch schon einmal einen Webrahmen oder sogar einen Webstuhl bespannt. Mit diesem Wissen und ggf. auch schon etwas Bindungslehre geht man mit ganz anderen Augen ans Werk als z. B. jemand, der noch nie oder nur an einem fertig eingerichteten System gewebt hat (Kindergarten).
  2. Was möchte ich machen?
    Diese Frage könnte man als eine der wichtigsten Fragen ansehen. Im ersten Moment kann man sagen: Ich möchte weben! Aber damit ist es leider nicht so ganz getan. Es ist absolut notwendig, sich vor Kauf eines Hilfsgerätes darüber klar zu werden, ob Kissen / Schal / Läufer / Handtücher, also eher kleinere Webstücke gewebt werden sollen oder auf jeden Fall große Teile wie z. B. Tischdecken, Umhängetücher usw. und, wenn diese Frage so weit beantwortet sind auch, mit welcher Stärke von Wolle möchte ich weben, also um zwei Extrembeispiele zu nennen: Ausschließlich Lacegarn oder vom Lacegarn bis zur dicken Winterwolle.
    Bespannen eines Tischwebrahmens Handgewebter Schal aus Mille Colri Big im Farbverlauf grün
    Als weitere Unterfrage ergibt sich hier natürlich auch möchte ich erst einmal mit relativ einfachen (bitte nicht mit „langweiligen“) Mustern weben
    Webrahmen beim Weben mit verkürzten Reihen
    oder gleich das „volle Programm“ mit sehr komplizierten Mustern, die ich dann aber bequem über die eingerichteten Tritte weben kann.
  3. Kann ich ggf. auf „helfende Hände“ zurückgreifen?
    Warum? Ganz einfach: Je größer das Hilfsgerät umso mehr „helfende Hände“ werden benötigt. Einen Webrahmen auch einen Tischwebrahmen kann man noch alleine Bespannen; sowie aber ein Webstuhl mit mehreren Schäften und Tritten ins Spiel kommen braucht man „helfende Hände“ und „sehende Augen“.

Wenn jetzt all diese Fragen beantwortet sind, geht es endlich an die Auswahl des richtigen Hilfsgerätes. Diese Auswahl folgt ab jetzt in unterschiedlichen Blogs, da sich hier ein Scheideweg ergibt, der leider in entgegengesetzte Richtungen führt.

Weiter geht’s erst mal mit den Webrahmen

Webrahmen bespannen für Erwachsene leicht gemacht

Weben ist eine der ältesten Handarbeiten der Welt und doch haben viele gleich zu Beginn ein Problem:

Wie bespanne ich meinen Webrahmen in der gewünschten Länge?
Die max. Webbreite ergibt sich aus der Größe des Webrahmens (schmaler geht immer). Aber wie bekomme ich die Spannfäden auf den Webrahmen in der von mir gewünschten Länge?

Mit diesem Thema befasse ich mich in einem You-Tube-Video. Ich erkläre anhand des Tischwebrahmens der Breite 50cm genau und detailliert wie man als Einzelperson leicht die Spannfäden in der gewünschten Länge auf den Webrahmen bekommt. Dieses Video hat auf Lauflänge von ca. 30 Min.

In den ersten 15-20 Min. erkläre ich sehr detailliert und genau wie die Spannfäden auf die gewünschte Länge auf den Webrahmen „aufgezogen“ werden und wie man diese dann „aufwickelt“.  Dieser Teil des Bespannens gilt für jede Art von „Schul“-Webrahmen und Tischwebrahmen.

Der zweite Teil des You-Tube-Videos erklärt dann wiederum detailliert die Fachbildung bei Tischwebrahmen mit integriertem Kamm, wobei ich in diesem Video einen Ein-Schaft-Webrahmen genutzt habe.